Liebe Sabine, lieber Andreas!


Heute nun endlich finde ich die Zeit, Euch zu schreiben wie es Lillyfee die ersten Wochen mit uns ergangen ist. Anbei auch eine Foto-CD mit Bildern, die für sich sprechen. Auch 2 kurze Filmsequenzen sind auf der CD.
Also: An dem Tag, an dem ihr Lillyfee zu uns gebracht habt, hat sie am Abend schon das erste Mal versucht, vorsichtig mit Balu zu spielen. Da es draußen noch sehr schön war, sind wir lange mit ihr im Garten geblieben. Später kam sie auch relativ problemlos mit ins Haus. Dort musste sie sich dann auch erst orientieren, fand aber sehr schnell ihren Korb, den wir ihr ins Wohnzimmer gestellt hatten. Dort ist sie dann auch nach einiger Zeit in einen tiefen Schlaf gefallen. Der Tag war ja aufregend genug für sie. Die erste Nacht war sehr ruhig. Peter hat sie freiwillig auf dem Sofa bei den Hunden verbracht. Gegen fünf Uhr am Morgen wurde Peter wach. Der Grund - eine Collie Dame Namens Lillyfee saß auf seinem Bauch und sah ihn an.

Er ging mit beiden Hunden in den Garten, wo Lilly ihr Geschäft erledigte. Sie ging dann auch ziemlich schnell hinter Balu her wieder ins Haus, wo sie dann weiter schlief. Am Samstag dann ließ sich Lilly das erste Mal vorsichtig von uns streicheln. Ich glaube, sie merkt sehr schnell, dass wir es gut mit ihr meinten. Sie kam immer öfter auf uns zu und ließ sich anfassen. Am Abend sind wir das erste Mal mit ihr ein kurzes Stück spazieren gegangen. Sie war noch furchtbar ängstlich und es war einigermaßen anstrengend. An dem Abend ist uns auch der erste andere Hund begegnet. Louis, ein recht aufdringlicher Berner-Sennen-Rüde. Diese Aufdringlichkeit konnte Balu nun gar nicht dulden. Unser kleiner Tibeter baute sich vor dem Berner auf und knurrte ihn recht deutlich an. So hatte ich Balu noch nicht erlebt. Aber uns war klar - Balu verteidigte Lillyfee vom ersten Tag an. Und das tut er bis heute.

Die nächsten Tage und Wochen brachten für Lillyfee und auch für uns immer wieder was Neues. Täglich mehrere Spaziergänge, Besucher bei uns zu Hause, Autofahrten, Tierarzt, neue Hunde, Menschen, Fahrräder, Kinderwagen und, und, und. Mit der Zeit wurde sie etwas ruhiger zu Hause und auch an der Leine. Wir konnten fast vom Tag zu Tag merken, wie sie sich immer stärker an Balu orientiert. Man kann regelrecht zusehen, wie sie von Balu lernt und sich alles bei ihm abschaut. Wenn wir auf unseren Spaziergängen anderen Menschen und Hunden begegnen, gerät sie nicht mehr in Panik. Sie läuft meist noch einige Zeit unruhig hin und her, setzt sich dann aber.

Natürlich gibt es auch Dinge, die für uns noch recht anstrengend sind. In Ruhephasen springt sie plötzlich auf, rennt wie von der Tarantel gestochen herum, dreht sich im Kreis, bellt und beruhigt sich dann irgendwann wieder. Aber wir haben herausgefunden, was das wahrscheinlich ist. Meine Tierärztin, die auch Hundepsychologin ist meinte, Lillyfee würde so alles Erlebte, positiv wie negativ, verarbeiten. Der gleichen Meinung ist auch meine Hundefriseurin die selber eine Hündin hat, die aus ähnlich schlechter Haltung kommt wie Lillyfee. Wir sind dann ganz zuversichtlich, da Lilly sich von uns auch immer beruhigen lässt. Ansonsten hat Lillyfee sich zu einem sehr schmusigen Hund entwickelt der sehr gerne auf dem Sofa liegt und sich genüsslich den Bauch kraulen lässt. Auch hat sie gelernt was Trockenfutter ist. Sie frisst mittlerweile fast nur noch Trockenfutter. Freundlicherweise und einfachheitshalber das gleiche, welches auch Balu frisst. Daher denken wir, dass sie auch bald anfangen wird zuzunehmen. Denn laut Tierärztin dürfte sie locker 8 kg schwerer sein. Aber das schaffen wir schon.

Unsere Kinder, Vanessa und Janina, sind ganz verliebt in unsere Lilly. Wir vier werden auch von ihr Schwanz wedelnd begrüßt, wenn wir nach Hause kommen. Das alleine bleiben klappt mittlerweile ganz prima. Und ich muss sagen, dass Lillymaus das sehr schnell gelernt hat.
Bei unseren Spaziergängen treffen wir natürlich immer wieder die verschiedensten Leute. Aber eines haben alle diese Menschen bei uns im Dorf gemeinsam: Alle - ohne Ausnahme - meinen, dass Lillyfee ein wunderschöner Hund sei und niemand kann verstehen, was Menschen Tieren antun können. Selbst auf meinem Arbeitsplatz werde ich auf Lilly angesprochen. Es wird gefragt, wie es ihr geht, wie sie sich so macht und so weiter. Manchmal muss ich dann doch überlegen, woher ich die Leuten denn nun kenne. Aber dann denke ich nur: Denen wirst du wohl mal mit Balu und Lilly begegnet sein. Ansonsten können wir nur sagen, dass die Resonanz auf "unseren" zweiten Hund durchweg positiv ist. Auch unsere Familien erkundigen sich immer wieder nach Lillyfee. Wir haben auch im Laufe der Zeit Leute getroffen, welche die Sendung gesehen haben, in der Lillyfee vorgestellt wurde. Ich habe den Eindruck, diese Menschen sind besonders gerührt, weil sie nun wirklich sehen können, was aus diesem Hund wird und welches Zuhause Lillyfee gefunden hat. Das Interesse an ihr bei uns im Dorf ist sehr groß. Ich habe manchmal das Gefühl, wir sind bekannt wie ein bunter Hund. Aber das ist mir egal. Veilleicht wird dadurch ja einigen Leuten klar, zu was Menschen, im negativen Sinne fähig sind.

Abschließend kann ich nur sagen: Wir alle vier lieben Lillyfee sehr. Wir haben es trotz allem noch keinen Tag bereut, dass wir sie zu uns genommen haben!!!
Ach ja! Im Moment zerlegt Lillyfe gerade mit großer Hingabe einen Kauknochen. Die liebt sie mittlerweile sehr.
So, und nun wünschen wir euch alles Liebe und Gute und wir würden uns  freuen, mal wieder von euch zu hören.
Viele liebe Grüße auch an eure "Hunde-Rasselbande"


Anja, Peter, Vanessa, Janina, Balu + Lillyfee

Und wer jetzt noch glaubt, ein blinder und tauber Hund hat keine Lebensfreude mehr kann sich gerne vom Gegenteil überzeugen.